Bäckerei Meier

 

Text der Infotafel: Lange hatte man sich im Dorf mit Brot aus dem eigenen Backhaus versorgt.  Bäckermeister August Meier errichtete nach seinen Lehr- und Wanderjahren um 1910 das für damalige Verhältnisse moderne Backhaus aus Backstein mit dem noch heute vorhandenen Backofen der Firma Louis Augustin, Leipzig. Ein kleiner Laden folgte. Man kaufte nun sein Brot bei August Meier und brachte seinen Hefekuchen auf großen Platten zum Backen. Mit seinem Pferdefuhrwerk belieferte Bäcker Meier die umliegenden Dörfer.

Wie auch für Bäckermeister August Meier war die Wanderschaft /Walz für die Gesellen Voraussetzung, um Meister zu werden. Diese bedeutsame Pflicht der Gesellen lässt sich bis in das 14. Jh. zurückverfolgen. Ein Bäckerknecht, welcher auf Wanderschaft ging, um seine Kenntnisse zu erweitern, fand auf dem Weg in den Bäcker-Bruderschaften Rat und Hilfe. Für Unterkunft und Verpflegung sorgten die Zunftherbergen. Sie waren der Mittelpunkt des geselligen Lebens der Bruderschaften.

Die Gronauer Bäckergilde gehörte zu den „geschenkten“ Gewerben, in denen jeder Wandergeselle ein Recht auf Unterstützung durch das Amt und den Zehrpfennig der Bruderschaften hatte. Viele Gesellen überschritten gern die Mindestzeit der Wanderschaft von drei Jahren und einem Tag.


Auch heute noch gibt es die Möglichkeit der Walz. Der traditionelle Anzug der Wandergesellen und Gesellinnen wird Kluft genannt. Die Kluft der Lebensmittelhandwerke, wie auch der Bäcker, erkennt man am karierten Pepitamuster.

 

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